Am 21. und 22. Mai dieses Jahres fand in Neu-Delhi die 20. Sitzung des Forums der Analysezentren der SOZ statt, die vom Indischen Rat für Weltangelegenheiten organisiert wurde. Das Thema der Veranstaltung lautete „SOZ: Auf dem Weg zu einer regionalen Transformation im Geiste von ‚Eine Erde, eine Familie‘“.
An dem Forum nahmen über 30 Experten aus den SOZ-Mitgliedstaaten teil, darunter Leiter und Vertreter führender nationaler Thinktanks und Forschungszentren aus Belarus, Indien, Iran, China, Russland, Tadschikistan und Usbekistan sowie eine Delegation des Sekretariats der Shanghai Cooperation Organization.
Die Teilnehmer führten einen umfassenden und konstruktiven Meinungsaustausch über die Schlüsselbereiche der Arbeit der SOZ.
Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Stärkung des strategischen Dialogs in Politik und Sicherheit, der Ausbau der wirtschaftlichen und investitionsbezogenen Zusammenarbeit, die Umsetzung gemeinsamer Projekte im Bereich der industriellen Zusammenarbeit, die Vertiefung der kulturellen und humanitären Beziehungen sowie die Verbesserung der Effizienz des Forums der Analysezentren als wichtige Expertenplattform im Rahmen der SOZ.
Im Anschluss an die Veranstaltung wurde ein Abschlussprotokoll verabschiedet, das die vereinbarten Ansätze und die gemeinsame Vision der SOZ-Mitgliedstaaten zu den wichtigsten Themen der Tagesordnung widerspiegelt.
Gemäß dem festgelegten Verfahren wurde der Vorsitz des Forums für den Zeitraum 2025-2026 offiziell an das Nationale Forschungszentrum der Islamischen Republik Iran übergeben.
Während der ersten Sitzung mit dem Titel „Ausbau der Rolle der SOZ: Förderung einer gemeinsamen Vision für eine sichere und stabile Region“ hielt der stellvertretende Direktor des ISRS, Bakhtiyor Mustafayev, eine Präsentation. In seiner Rede betonte er, dass die Zusammenarbeit mit Afghanistan für die Gewährleistung der Sicherheit in der SOZ-Region von entscheidender Bedeutung sei.
Der Experte lenkte die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auch auf den jüngsten Termez-Dialog über die interregionale Konnektivität zwischen Zentral- und Südasien, der in Termez unter Beteiligung führender Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft beider Regionen stattfand. Er wies darauf hin, dass diese Veranstaltung eine logische Fortsetzung der konsequenten Bemühungen Usbekistans sei, Afghanistan in regionale Kooperationsprozesse einzubeziehen und die sozioökonomischen Voraussetzungen für langfristigen Frieden und nachhaltige Stabilität auf afghanischem Gebiet zu schaffen.
Wie B. Mustafayev feststellte, bietet ein stabiles Afghanistan bedeutende wirtschaftliche Perspektiven. Für die SOZ-Mitgliedstaaten ist dies eine Chance, Transportwege zu diversifizieren, ein vernetztes regionales Wirtschaftsmodell aufzubauen und die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zu intensivieren.
Gleichzeitig sind die SOZ-Mitgliedstaaten angesichts der wachsenden vielschichtigen Herausforderungen der heutigen Zeit aufgefordert, noch mehr Entschlossenheit, Einheit und strategisch abgestimmte Zusammenarbeit zu zeigen.
In diesem Zusammenhang betonte Mustafayev die Notwendigkeit, die gemeinsamen Anstrengungen auf zwei Schlüsselbereiche zu konzentrieren.
Erstens ist ISRS-Vertreter Mustafayev der Ansicht, dass die Aktivitäten der Kontaktgruppe „SOZ – Afghanistan“ wiederbelebt werden sollten. Dieser Mechanismus hat sich als wirksames Instrument für die Suche nach koordinierten Lösungen für die afghanische Agenda erwiesen. Eine Wiederbelebung der Arbeit der Gruppe würde die Rolle der SOZ als wichtige regionale Plattform für die Stabilisierung Afghanistans wiederherstellen. Vor allem könnten die SOZ-Mitgliedstaaten in diesem Rahmen die Koordinierung ihrer Bemühungen zur Eindämmung der humanitären Krise in Afghanistan wieder aufnehmen.
Zweitens ist laut dem stellvertretenden Direktor des ISRS eine systematische sozioökonomische Unterstützung Afghanistans erforderlich. In diesem Zusammenhang könnten die SOZ-Teilnehmer die in Termez geschaffene moderne Infrastruktur aktiv nutzen. Die Durchführung von Bildungsprogrammen für afghanische Jugendliche, Gesundheitsprojekten und anderen humanitären Initiativen würde das Ansehen der SOZ als verantwortungsbewusster und langfristiger Geber für Afghanistan stärken.
UzA